Anderswelt. 2013.
Anders.
Nicht vorgefertigt, voreingenommen.
Erwartungsmodus off.
Rezeptoren angeschalten.
Einatmen. Aufsaugen. Reinlassen.
Natürlich trifft man sich irgendwo, um zu gefallen, sehen, sich sehnen,
vielleicht aufs Meer zu schauen. Inmitten von seinen Gedanken verloren,
das zu finden, wonach man eigentlich nicht gesucht hatte.
Also sitze ich da, schaue aufs Meer und bin immer wieder gebannt davon,
wie viel Ruhe ich hier bekomme. Letztendlich sollte ich das öfters machen,
aber da treibt es mich wieder um. Unablässig. So wie die Flut,
die der Ebbe keine Ruhe lässt.
Immer und immer wieder. Langsam leckt sie an den kürzlich getrockneten Steinen,
schleicht sich hier und da wieder heimlich heran, dass man es nie richtig mitbekommt. Und nie lässt sie sich ertappen.
Wieder und wieder.
An meinem Punkt, an einem neuen Gedanken. Lecke an meinen Erinnerungen,
an dem salzigen Geschmack, der mich wärmt – wärmt? Mehr als nur das. Irgendetwas fühlt sich anders an.
Das bin ich. Ich fühle mich, ich rieche mich anders an.
In mir. An mir. Auf mir. Und das jetzt: das Bild wird klarer in meinem Kopf.
Oh ja – jetzt funkelt exakt jenes in mir, was mich so angenehm anders fühlen lässt.
Angenehm anders.
Und leckt nun an mir. Gedanken, die gleichzeitig wärmen und mit mir was anstellen.
Die ehrlich gesagt du angestellt hast. Schleichend, faszinierend. Die Flut, die kommt.
Das was an meiner Haut- von dir vermischt mit dem von mir. Zieht sich in mir zusammen, zusammen zuckt es mich.
Ejakulierend in Gedanken. Einfach nur geil. Eingeschlichen und jetzt die Flut. Unmerklich einfach nur Flut. Wie geil.