Kesselhaus. 2015.

Innerer Monolog III.

Eine Welle der Freude holt mich ein und überspült mich.

Unendlich schön… Angezogen Ausgezogen Hochgezogen Hängend, eine fokussierende Iris in meinem Blickfeld.
Der warme Atem eines anderen über meine Schultern streifend. Die Berührung hinter mir spürend, jedoch unwissend,
wer oder was mich da berührt, mich schaudert. Aufwühlt. Berührt, nicht nur tastend, nicht penetrierend, trotzdem in mir.
Soll ich weinen? Soll ich schreien? Kann beides nicht, nur spüren. Die Augen geschlossen fühlt sich alles an mir und in mir warm an,
wärmend, mich aufwühlend. Die Welle kommt, ich sehe sie, wie sie sich vor mir aufbaut. Vor meinen Augen türmt sie sich auf, diese glatte Form,
nach oben gewölbt. Diese glitzernde Kraft, die mich mitreißen wird, so winzig bin ich. Die weiße Gischt kann ich förmlich salzig riechen,
wie sie sich mir nähert und meinen Horizont des inneren Auges in voller Breite einnimmt und nun über mir ist.
Ich sehe die Wölbung des Wassers im Inneren der Woge, die glasklare Struktur und Reflexion des Himmels darin.
Das Wasser, das sich an der Spitze des Bergs vaporisiert und Augen tränen lässt und doch bleischwer.
ie Augen meines inneren Filmes schnell geschlossen und schon zieht sie mich mit einem gewaltigen Ruck nach hinten, schleudert mich zurück,
schließt mich ein, dreht mich, zerrt an mir, lässt mich schweben.

Schweben. In meiner inneren Stille. In meiner inneren Woge, die sich in mir ergossen hat.
Getragen von dem Gefühl, kraftvoll gehalten zu sein, vertrauensvoll hingegeben und unendlich genießend.
Unendlich schön.

Sei dabei. Tauche ein.