Space Intruders. 2016.
Blinzeln.
Flackerndes Licht lässt meine Iris zusammenziehen – meine weit aufgerissenen Augen hatte ich schon gar nicht mehr bemerkt in der Dunkelheit, im All. Gewohnt an das bläuliche Schimmern der Planeten, gewohnt an das Glitzern von Meteoritenschwärmen. Gewohnt an die Schwingungen, die mich bewegen. Ungewohnt nun die Lichtspitzen, die meinen Schlaf blenden. Schlaf? Wach? Die androgynen Wesen: war es gestern, vor einem Monat oder Jahr, als sie mich hier bei sich aufnahmen? Der scheinbare Traum löst sich ab von meinem Denken, wie ein Raumschiff, das langsam abdockt: sich lautlos vom Mutterschiff trennt und ins Schwarz gleitet.
Du bist noch da, ich erkenne Dich ich jetzt, Du führst mich den Gang entlang, ich vertraue Dir. Schließe meine Augen, bin bei Dir. Türen gleiten vor mir auf und schließen uns fast lautlos in den nächsten Raum: roter Dunst, dumpfer Bass, Stroboblitze, zuckende menschliche Wesen, eng aneinander. Tanzend, lachend, sich berührend. Du flüsterst: „Wir sind da.” „Oh ja”, schreie ich aufgeregt und ziehe Dich an mich, „das sind wir.”